Hochbahn Wandsbek – Gartenstadt

Im Hochsommer 2021 hatte Bahnbau Nord in der Hamburger Hochbahn, Haltestelle Wandsbek-Gartenstadt, bei sehr wechselhaftem Sommerwetter im Kern die Aufgabe, eine 500er Innenbogen- sowie 500er Außenbogenweiche komplett zu wechseln, neuartige Kabelschwellen einzubauen und dazugehörige, ausgediente Kabelkanäle zu erneuern. Ebenso standen 15 Schwellen- und 30m Schienenwechsel hinter sowie 30m Schienenwechsel im Einstiegsbereich in Höhe des Bahnsteiges vor der Innenbogenweiche auf dem Programm. Für die Baumaßnahme musste die Stromschiene samt Böcken abgebaut, sowie eine Absperrung auf dem Bahnsteig in Höhe der durchzuführenden Arbeiten zur Sicherung der Reisenden aufgebaut werden.

Die besondere Herausforderung bestand insbesondere in der Einhaltung der Sperrpausen und der Zu- und Abfuhr der benötigten und ausgebauten Materialien. In den Sperrpausen selbst konnte bei den Vorbereitungsarbeiten nur unter der Woche in der Betriebspause von 1.00 – 4.00 Uhr gearbeitet werden. Die benötigten Materialien und Geräte wurden unter Zuhilfenahme von Arbeitszügen an die Baustelle gebracht, da straßengebundene Arbeitsfahrzeuge auf Grund der besonderen Begebenheiten an und in den Bahnhöfen der Hochbahn oft nicht direkt an Strecke und Weichen heranfahren können.

Nachdem bei den Vorbereitungsarbeiten unter der Woche nochmals nachgemessen, das Arbeitsgerät sowie Materialien zugeführt und die Schwellenfächer ausgekoffert wurden, sind anschließend die Bauarbeiten an zwei hintereinander folgenden Wochenenden für den Umbau der Weichen jeweils von Freitag 23.00 Uhr bis Montag 04.00 Uhr gestartet.

Hierfür wurde die umzubauende Weiche in Joche getrennt, ausgebaut, sowie der Altschotter verladen. Anschließend das Verlegeplanum teils aus recyceltem Altschotter wieder hergestellt und die Weiche „im Loch“ gebaut. Da die einzelnen Weichen so zusammenlagen, dass diese mit Langschwellen und dazugehörigen Verbindungsplatten gebaut werden mussten, war ein genaues Ausrichten unter Zuhilfenahme verschiedener Pläne und Messinstrumente unerlässlich. Auch die Baggerfahrer standen trotz jahrelanger Erfahrung vor der großen Herausforderung, durch die vorhandene Überhöhung von 40mm und mehr und spezieller Bereifung sehr umsichtig zu arbeiten, um Unfälle und Probleme zu vermeiden.

Ein ganz besonderer Dank geht zudem an die Kollegen vor Ort, welche teils mehrere Stunden im strömenden Regen unentwegt weitergearbeitet haben, um den zeitlichen Ablauf aller vorhandenen Gewerke zu gewährleisten. Allein beim Einbau der zweiten Weiche sind am Wochenende in Hamburg über 9l Regen pro m² gefallen. (Quelle: https://luft.hamburg.de, Messstation Marckmannstraße)

Nach erfolgreichem Einbau der neuen Weichen wurden als Restarbeiten noch diverse Kabelkanäle geschnitten und verlegt und die Strecke nach Verladen sämtlicher übriggebliebener Materialen, Baumaschinen und Werkzeuge der Hochbahn übergeben.

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