Bahnübergänge umzubauen ist in der Regel keine große Herausforderung für die Gleisbau-Profis von BahnbauNord. In Eckernförde war das diesen Herbst dennoch besonders.
Wenn mit einer Landstraße eine der Hauptverkehrsadern der Region für mehrere Tage gesperrt werden muss, um tonnenschwere Gleistragplatten per Straßenkran einbauen zu können, dann ist klar, dass Timing und präzise Arbeitsabläufe unabdingbar sind. In Eckernförde, unweit der Strandpromenade an der Berliner Straße befinden sich zwei Bahnübergänge.
Einer quert die Bundesstraße 76 und wird normalerweise täglich von tausenden PKWs und LKWs frequentiert.
Der andere ist als Fuß- und Radweg ein wichtiger Knotenpunkt für Anwohner, Touristen und Tagesgäste, welche den nahegelegenen Strand besuchen möchten.
Selten genug arbeiten unsere Kolleginnen und Kollegen in einem Umfeld, in dem andere Urlaub machen. Unser Fokus lag naturgemäß eher bei der Arbeit. Gerade weil der enge Zeitplan kaum Platz für Urlaubsstimmung aufkommen ließ.
Vorbereitungen für die Erneuerung der Bahnübergänge
Im ersten Schritt, nach der Straßen- und Streckensperrung, wurde der Asphalt entlang der Straße geöffnet und die alten Bahnübergangsplatten ausgebaut. Nach erfolgtem Rückbau der Altstoffe aus Gleisjochen, Schotter und Bodenaushub konnte mit dem Bodenaufbau begonnen werden. Eine Schutztragschicht aus PSS Material sorgt hierbei für eine bessere Stabilität des Untergrundes. Per Straßenkran wurden die speziellen Gleistragplatten erst abgeladen und in einem späteren Arbeitsschritt entlang der Straßenkante Stück für Stück eingebaut.
Millimeterarbeit in Eckernförde
Auf der Strecke gibt es in diesem Bereich sowohl eine Überhöhung, als auch einen Neigungswechsel. Oder einfach formuliert – es muss genauestens gearbeitet werden, um die Platten wortwörtlich millimetergenau zu platzieren. Als Laie kann man sich die Gleistragplatten als große Betonklötze mit zwei Aussparungen für die Schiene vorstellen. Wenn man sich nun vorstellt, dass man 22 dieser Platten schräg nebeneinanderlegen möchte und am Ende eine Tonnenschwere Stahlschiene exakt in die Aussparung passen muss, dann bekommt man eine Vorstellung von der notwendigen Feinarbeit. Teilweise musste die Position der Platten (Pro Stück ca. 4,5 Tonnen Gewicht) im Millimeterbereich angepasst werden. Hierbei standen uns Kollegen einer beauftragten Vermessungsfirma mit ihren Spezialgeräten zur Seite.
Nachdem die Platten eingebaut und die Schienen angeschlossen wurden, konnte der restliche Schotter eingebracht werden. Nach den erfolgten Stopfarbeiten konnte mit den Asphaltierungsarbeiten der letzte Arbeitsschritt vollendet werden. Hierbei wurde der Straßenanschluss wiederhergestellt und die Fugen entlang der Straße und der Platten Fachgerecht vergossen.
Zum Projektumfang gehörte zusätzlich ein weiterer Bahnübergang im nahegelegenen Niendamm. Diese Arbeiten wurden parallel zu den beschriebenen Arbeiten erfolgreich durchgeführt.
Auftraggeber | DB Deutsche Bahn AG |
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Aufgabenstellung | Erneuerung von Bahnübergängen, Einbau von Gleistragplatten |
Erfüllungsort | Eckernförde / Niendamm |
Ansprechpartner | Andreas Müller |